Was ist leverage effekt?

Leverage Effekt

Der Leverage Effekt, auch Hebelwirkung genannt, beschreibt in der Finanzwelt die Erhöhung der Eigenkapitalrendite (EKR) durch den Einsatz von Fremdkapital. Vereinfacht gesagt: Durch die Aufnahme von Schulden kann ein Unternehmen mit weniger eigenem Kapital eine größere Investition tätigen, was potenziell zu höheren Gewinnen und damit einer höheren EKR führen kann.

Wie funktioniert der Leverage Effekt?

Ein Unternehmen nimmt Fremdkapital (z.B. Kredite) auf, um Investitionen zu tätigen. Die Gewinne aus diesen Investitionen müssen die Zinszahlungen für das Fremdkapital übersteigen, damit der Leverage Effekt positiv ist. Wenn die Rendite der Investition höher ist als die Kosten des Fremdkapitals (Zinsen), erhöht sich die Rendite für die Eigenkapitalgeber.

Arten des Leverage Effekts:

  • Finanzieller Leverage: Bezieht sich auf den Einsatz von Fremdkapital zur Finanzierung von Investitionen. Die Auswirkung des Einsatzes von Fremdkapital auf die Rentabilität und das Risiko des Unternehmens. Mehr dazu unter: Finanzieller%20Leverage

  • Operativer Leverage: Bezieht sich auf das Verhältnis von fixen Kosten zu variablen Kosten in einem Unternehmen. Ein hoher operativer Leverage bedeutet, dass ein großer Teil der Kosten fix ist. Dadurch können kleine Umsatzsteigerungen zu überproportionalen Gewinnsteigerungen führen, aber auch kleine Umsatzrückgänge zu überproportionalen Gewinnrückgängen. Mehr dazu unter: Operativer%20Leverage

Vor- und Nachteile des Leverage Effekts:

Vorteile:

  • Erhöhung der Eigenkapitalrendite (EKR): Potenziell höhere Gewinne für die Eigenkapitalgeber, wenn die Investition rentabel ist.
  • Steuerliche Vorteile: Zinszahlungen auf Fremdkapital können in vielen Ländern steuerlich absetzbar sein, was die Kosten des Fremdkapitals reduziert.
  • Größere Investitionen möglich: Durch den Einsatz von Fremdkapital können größere Projekte realisiert werden, die mit dem vorhandenen Eigenkapital nicht möglich wären.

Nachteile:

  • Erhöhtes Risiko: Wenn die Investition nicht rentabel ist oder die Zinszahlungen nicht bedient werden können, droht die Insolvenz. Mehr dazu unter: Risiko
  • Abhängigkeit von Gläubigern: Das Unternehmen ist von den Gläubigern abhängig und muss deren Bedingungen erfüllen.
  • Sinkende EKR bei Verlusten: Bei Verlusten wirkt der Leverage Effekt in die entgegengesetzte Richtung und verstärkt die Verluste für die Eigenkapitalgeber.

Berechnung des Leverage Effekts:

Es gibt verschiedene Kennzahlen, um den Leverage Effekt zu messen, z.B. der Verschuldungsgrad (Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital). Eine einfache Darstellung des Leverage Effekts ist auch die Veranschaulichung der prozentualen Veränderung des Gewinns nach Steuern im Vergleich zur prozentualen Veränderung des Umsatzes.

Wichtige Überlegungen:

  • Die Höhe des Leverage sollte sorgfältig abgewogen werden. Ein zu hoher Leverage kann das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage bringen.
  • Die Zinssätze für das Fremdkapital spielen eine wichtige Rolle. Hohe Zinsen schmälern den positiven Effekt des Leverage.
  • Die Erwartungen an die Rentabilität der Investition müssen realistisch sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Leverage Effekt ein mächtiges Instrument zur Steigerung der Rentabilität sein kann, aber auch mit erheblichen Risiken verbunden ist. Unternehmen sollten den Leverage Effekt daher sorgfältig planen und steuern.